Zahnschmerzen entstehen meist durch Entzündungen im Zahn oder Zahnfleisch. Häufige Ursachen sind Karies, bei der Bakterien den Zahnschmelz angreifen, oder eine Entzündung des Zahnnervs (Pulpitis). Auch Zahnfleischentzündungen (Gingivitis oder Parodontitis), abgebrochene Zähne, freiliegende Zahnhälse oder Zähneknirschen können starke Beschwerden verursachen.
In jedem Fall gilt: Schmerzen sind ein Warnsignal – lassen Sie die Ursache frühzeitig abklären.
Idealerweise suchen Sie uns oder Ihre Zahnarztpraxis alle 6 Monate zur Vorsorgeuntersuchung auf, so können Probleme frühzeitig erkannt und Schmerzen verhindert werden.

Bei akuten Zahnschmerzen empfehlen wir dringend eine zeitnahe Abklärung in unserer Praxis. Bitte rufen Sie möglichst früh am Morgen an – so können wir besser einschätzen, wie wir Sie noch am selben Tag einplanen können. Für Schmerzpatienten halten wir, soweit möglich, täglich spezielle Notfallzeiten frei.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir bei akuten Beschwerden nicht immer jeden Terminwunsch erfüllen oder Wartezeiten vollständig vermeiden können. Wir geben jedoch unser Bestes, um schnell eine passende Lösung für Sie zu finden.
Ist unsere Praxis geschlossen und die Schmerzen sehr stark oder mit einer Schwellung verbunden, wenden Sie sich bitte umgehend an den zahnärztlichen Notdienst.
Zur Linderung der Beschwerden können Sie ggf. ein geeignetes Schmerzmittel einnehmen – lassen Sie sich dazu im Zweifel von Ihrem Hausarzt oder der Apotheke beraten.

Eine akute Zahnfleischentzündung (Gingivitis) macht sich oft durch Rötung, Schwellung, Schmerzen oder auch Zahnfleischbluten bemerkbar. Häufig ist bakterielle Plaque (Belag) der Auslöser. Wird die Entzündung nicht behandelt, kann sie sich verschlimmern und langfristig sogar den Zahnhalteapparat (Parodontitis) schädigen.

Das können Sie tun:

1. Reinigung nicht vernachlässigen: Auch wenn das Zahnfleisch schmerzt – putzen Sie Ihre Zähne weiterhin gründlich, aber sanft. Verwenden Sie keine zu harte Zahnbürste und reinigen Sie die Zahnzwischenräume vorsichtig mit Zahnseide oder Interdentalbürsten.
2. Antibakterielle Mundspülung: Spülen Sie vorübergehend mit einer antibakteriellen Lösung (z.B. mit Chlorhexidin – in der Apotheke erhältlich), um die Entzündung einzudämmen.
3. Hausmittel wie Salbeitee oder Kamillenspülungen können unterstützend beruhigend wirken, ersetzen aber häufig keine professionelle Behandlung.
4. Termin in der Praxis vereinbaren: Sollte die Entzündung trotz häuslicher Reinigung + Desinfektion mit Chlorhexamed Spüllösung/Gel nicht innerhalb weniger Tage besser werden. Vereinbaren Sie zeitnah einen Termin bei uns, damit wir die Entzündung genau beurteilen und gezielt behandeln können – z.B. durch eine professionelle Reinigung oder, falls notwendig, eine weiterführende Therapie.

Wichtig: Bei sehr starken Schmerzen, Fieber oder einer Schwellung im Gesichtsbereich suchen Sie bitte sofort unsere Praxis oder den zahnärztlichen Notdienst auf.

Während des Durchbruchs der Weisheitszähne kommt es häufig zu einem unangenehmen Druckgefühl im hinteren Bereich des Ober- und Unterkiefers. In dieser Phase, wenn der Zahn teilweise noch von Zahnfleisch bedeckt ist, kann es zu sogenannten Schlupfwinkelinfektionen kommen. Dabei lagern sich Speisereste, Beläge und Bakterien in dem schwer zugänglichen Zwischenraum zwischen Zahn und Zahnfleisch ab, was zu Entzündungen führen kann.

Neben der gründlichen Reinigung kann zur Unterstützung der Heilung eine desinfizierende Mundspülung mit Chlorhexidin verwendet werden. Sollte sich die Situation nicht bessern oder Beschwerden zunehmen, vereinbaren Sie bitte einen Termin in unserer Praxis.

Reagieren Ihre Zähne vorübergehend empfindlich auf Kälte, kann die Anwendung einer Sensitiv-Zahnpasta Linderung verschaffen. Tragen Sie dazu eine kleine Menge direkt mit dem Finger auf die betroffene Stelle auf und massieren Sie sie sanft ein. Alternativ (oder zusätzlich) können Sie regelmäßig mit einer Sensitiv-Zahnpasta die Zähne putzen – verzichten Sie dabei nach dem Putzen auf das Ausspülen mit Wasser, damit die Wirkstoffe besser einwirken können.

Sollten die Beschwerden länger anhalten, vereinbaren Sie gerne einen Termin in unserer Praxis. Gemeinsam besprechen wir mögliche Ursachen und finden eine passende Behandlungsmöglichkeit für Sie – etwa durch das Auftragen eines Schutzlacks, eine Zahnhalsfüllung oder die Anfertigung einer individuell angepassten Schiene.

Hat sich ein eigentlich festsitzender Zahnersatz wie eine Krone, ein Inlay oder eine Brücke gelöst, können Sie versuchen, diesen vorübergehend mit etwas Zahncreme oder Prothesenhaftcreme vorsichtig wieder einzusetzen. Dies stellt jedoch nur eine kurzfristige Notlösung dar.

Bitte setzen Sie sich zeitnah mit unserer Praxis in Verbindung, damit wir den Zahnersatz fachgerecht überprüfen können. In vielen Fällen ist eine Wiederbefestigung möglich – andernfalls besprechen wir mit Ihnen, ob eine Neuanfertigung notwendig ist.

Wichtig: Herausgefallene Füllungen lassen sich in der Regel nicht wiedereinsetzen. Auch in diesem Fall ist ein Termin in der Praxis erforderlich.

Ein ausgeschlagener Zahn kann oft erhalten werden – wenn Sie schnell und richtig reagieren. Bitte beachten Sie folgende Hinweise:

• Zahn nicht reinigen und nur an der Krone anfassen!
  Fassen Sie den Zahn ausschließlich an der Zahnkrone (den sichtbaren Teil), niemals an der empfindlichen Wurzel. Waschen Sie den Zahn auf keinen Fall ab – so vermeiden Sie Schäden an der Wurzelhaut, die für eine erfolgreiche Wiederverpflanzung entscheidend ist.
• Zahn feucht lagern – am besten in einer Zahnrettungsbox.
  Lagern Sie den Zahn idealerweise in einer speziellen Zahnrettungsbox (in der Apotheke erhältlich). Alternativ eignen sich sterile Kochsalzlösung oder zur Not auch kalte H-Milch.
• Sofort zum Zahnarzt oder zahnärztlichen Notdienst!
  Je schneller der Zahn professionell versorgt wird, desto höher sind die Chancen auf Erhalt. Bestehen zusätzliche Verletzungen (z.B. Kopfverletzungen), suchen Sie bitte zuerst einen allgemeinen ärztlichen Notdienst auf.

In unserer Praxis wird der Zahn gereinigt, gegebenenfalls geschient und seine Stabilität im Kiefer kontrolliert.

Unser Tipp: Schützen Sie Ihre Zähne beim Sport!
Sportarten wie Fußball, Mountainbiking oder Kampfsport bergen ein erhöhtes Risiko für Zahnunfälle. Wir empfehlen daher einen individuell angepassten Sportlermundschutz, den wir gerne für Sie oder Ihr Kind anfertigen. So lassen sich Zahnschäden effektiv vermeiden.

Ist eine große Ecke Ihres Schneidezahns abgebrochen, bewahren Sie bitte Ruhe und handeln Sie möglichst schnell:

• Suchen Sie das abgebrochene Stück und lagern Sie es richtig:
  Legen Sie das Fragment am besten in eine Zahnrettungsbox (erhältlich in Apotheken). Alternativ können Sie auch kalte H-Milch oder sterile Kochsalzlösung verwenden. Diese sorgen dafür, dass das Zahnstück möglichst gut erhalten bleibt. Achtung, sollte es sich nur um eine kleine Ecke des Zahnes handeln ist in der Regel keine Wiederbefestigung möglich!)
• Bringen Sie das Fragment schnellstmöglich in unsere Praxis.
  In einigen Fällen kann die abgebrochene Ecke wieder am eigenen Zahn befestigt werden. Bitte beachten Sie jedoch: Diese Lösung ist nicht immer dauerhaft stabil.
• Hochwertige Versorgung mit zahnfarbener Füllung:
  Sollte eine Wiederbefestigung nicht möglich oder nicht sinnvoll sein, ersetzen wir das fehlende Stück in der Regel durch eine zahnfarbene Kunststofffüllung (Komposit), die sowohl funktionell als auch ästhetisch überzeugt.
• in einigen Fällen reicht es sogar die abgebrochene Ecke durch den Zahnarzt oder die Zahnärztin glätten zu lassen. Die Zunge fungiert wie eine Lupe, vieles fühlt sich sehr groß und kantig an, manchmal benötigt es aber tatsächlich gar keine Reparatur sondern nur ein bisschen Glätten und polieren.

Leichte Nachblutungen nach einer Zahnentfernung sind normal und in der Regel kein Grund zur Sorge.

So können Sie die Blutung selbst stillen:

• Kühlen Sie die betroffene Wange von außen, z.B. mit einem Kühlpad oder einem in ein Tuch gewickelten Eisbeutel. (Achtung es sollte nicht zu kalt sein!)
• Beißen Sie für etwa 30 Minuten sanft auf ein sauberes Stofftaschentuch Geschirrhandtuch oder eine sterile Mullbinde.
• Halten Sie den Kopf aufrecht – setzen Sie sich hin oder legen Sie sich mit erhöhtem Oberkörper hin, um die Blutung zu reduzieren.

Wann sollten Sie uns kontaktieren?
Bitte melden Sie sich umgehend bei uns, wenn:

• die Blutung trotz dieser Maßnahmen nicht nachlässt,
• ein unangenehmer Geschmack im Mund entsteht (möglicher Hinweis auf eine Infektion),
• oder die Wange nach einigen Tagen erneut anschwillt.

In solchen Fällen ist eine kurze Kontrolle in unserer Praxis wichtig, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Wenn im Rahmen einer Kontrolle z.B. Karies entdeckt wird, raten wir dringend dazu, den empfohlenen Behandlungstermin zeitnah wahrzunehmen – auch wenn noch keine Schmerzen spürbar sind. Denn: Karies verursacht anfangs keine Beschwerden, breitet sich aber unbemerkt weiter aus.

Wird zu lange gewartet, kann aus einer kleinen, einfach zu behandelnden Stelle schnell ein größerer Schaden werden. Was anfangs mit einer Füllung behoben werden kann, führt später möglicherweise zu einer schmerzhaften Entzündung des Zahnnervs – dann ist eine aufwendige Wurzelbehandlung oder sogar eine Zahnentfernung nötig.

Gleiches gilt für empfohlenen Zahnersatz. Je länger man wartet, desto größer wird in der Regel das Problem.

Hinzu kommt: Viele Zahnarztpraxen haben volle Terminkalender. Wer wartet, bis der Schmerz da ist, bekommt nicht immer sofort Hilfe – und das Problem ist dann meist größer.

Unser Rat: Handeln Sie frühzeitig – das spart Zeit, Kosten und Schmerzen.